Historischer Streifzug durch das chemische Labor
16. November 2007 bis 26. März 2008
Die Ausstellung wurde vom Carl Bosch Museum Heidelberg als Wanderausstellung konzipiert. Auf acht Themeninseln informiert sie über die Tradition chemischer Forschung und die Herausbildung des chemischen Labors, beginnend von der mittelalterlichen Probierkunst bis zum futuristischen Theorie-Labor der Gegenwart. Sie versinnbildlichen Meilensteine aus der
Entwicklung wissenschaftlich-praktischer Tätigkeit.
aus der Ausstellung:
Vom Experiment zur wirtschaftlichen Nutzung
Mit Beginn des 19. Jahrhunderts stand nicht mehr das Probieren im Mittelpunkt der Laborarbeit. Das chemische Experiment als “Erkenntnismittel moderner Wissenschaft“ prägte nun die Laborarbeit. Das Labor erhielt für die industrielle Nutzung eine neue wirtschaftliche Bedeutung. So verwundert es nicht, dass Justus Liebig (1803-1873), “Vater der modernen Chemie“, nicht nur Chemiker, sondern auch Unternehmer war, der Chemiewerke gründete. Das Bild seines Münchner Labors bildet den Hintergrund dieser Station.
Von wirtschaftlicher Nutzung zum Experiment
Im Zuge der Arbeitsteilung verselbständigte sich im 19. Jahrhundert das Betriebslabor als Stätte der Arbeitsvorbereitung. Chemische Werke wurden zu Kumulationspunkten forschender Chemiker. Beide Stationen gewähren Einblicke in die neue Arbeitswelt im Wechsel zum 20. Jahrhundert: der Geburtsstunde des uns bekannten chemischen Labors, mit all den Glasgeräten, dem Bunsenbrenner und dem Reagenzglas. Eine umfangreiche Modellsammlung der Arbeitsmittel von 1900 erinnert den Besucher an den Einfallsreichtum und das handwerkliche Können jener Zeit.